Eine Reise mit
Mercan Dede

MUSIKERPORTRÄT / 2004 / 45 MIN.

Foto: Standbild aus dem Film


„Wenn ein Schielende richtig sehen kann, dann versteht sie, dass gegensätzliche Dinge eigentlich eins sind.“ Gerne zitiert Mercan Dede diesen Satz von Dschalaladdin Rumi Mevlana, sufistischer Philosoph aus dem 13. Jahrhundert. Denn, einerseits ist Rumi sein Idol und andererseits bringt er Gegensätze in seiner Musik zusammen.

Für Mercan Dede ist die DJ-Console und die orientalische Nay-Flöte eine Einheit. Er ist nämlich DJ und Nay-Spieler. Diese Kombination wurde zunächst mit Skepsis aufgenommen als er sein Debütalbum in der Türkei veröffentlichte. Die Nay wird dort mit der Religion zusammengebracht und der Disco-Beat gehört bekanntlich nicht dazu. Sein Auftreten mit Punk-Frisur und Ohrringen war das i-Tüpfelchen. Doch die Dinge entwickelten sich ganz anders. Mercan Dede kam sogar selbst in religiösen Kreisen sehr gut an. 

Hazars Film begleitet Mercan Dede auf Konzertreise über einen Zeitraum von sechs Monaten im Jahre 2004 in anatolischen Städten, wie Diyarbakır, Malatya und Bursa. Er dokumentiert außerdem seine Zusammenarbeit mit der alevitischen Volkssängerin Sabahat Akkiraz, dem klassischen Pianisten Fazıl Say und der Choreographin Beyhan Murphy. 

Seine musikalische Reise begann Mercan Dede mit einem Plastikrohr, das er von einem Schrotthändler erstanden und aus dem eine Flöte gebastelt hatte. Später ging er nach Kanada, studierte dort Musikethnologie und jobbte in einem Club, wo er sich mit der elektronischen Musik anfreundete. In seiner Musik reflektiert er zwei Welten, die alte und neue, die traditionelle und moderne, gleichermaßen zusammen. Der Künstler, der gemäß seinem Ausweis Arkın Ilıcalı heisst, hat viele Pseudonymen, darunter auch „Fusion Monster“. 

Der Film „Eine Reise mit Mercan Dede“, hier nur auf Türkisch, besteht aus den Teilen „Heimat“, „Auf dem Weg“, „Weggefährten“ und „Die Liebe zum Weg“. Das sind Begriffe aus der Welt des islamischen Sufi-Ordens zu der Mercan Dede gehört. Mit ergreifenden Aufnahmen des Kameramanns Bülent Arınlı, erzählt er die Gefühls- und Gedankenlage eines modernen Sufi-Musikers.

BUCH UND REGIE

Nedim Hazar Bora

KAMERA

Bülent Arınlı

ASSISTENZ

Johannes Duncker

PRODUKTION

Troya Medya

AUSSTRAHLUNG

CNN-Türk

FESTIVALS

München Türkische Filmtage

Perafest İstanbul 


Bülent Arınlı

Kameramann und Filmemacher (1951 - 2008)

Bülent Arınlı war ein Maestro der Kamera, enger Freund von Nedim Hazar und wirkte in mehreren Filmen mit, die auf dieser Website vorgestellt werden: Burhan Öçal - HeimreiseEine Reise mit Mercan DedeÖzcan Deniz ungeschminktKuschtepe BluesDie Insel Burgaz - Nah und Fern.

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