Die Frauen der Insel

DOKU-SERIE / 2013 / 6 X 35 MIN.

„Die Frauen der Insel“ - das sind sechs Frauen, die aus den unterschiedlichsten Gründen auf Burgazada, einer der Prinzeninseln bei Istanbul leben. Die Prinzeninseln waren historisch immer ein Zufluchtsort für politisch Verfolgte, für Minderheiten und für Künstler. Seit Neuem ist sie auch ein Ort für Frauen, die es in der Großstadt schwer haben.

Fotos: Gülşin Ketenci


Katrin, geschieden, ist eine arbeitslose Buchhalterin und sozusagen Ur-Istanbulerin, sprich Griechin. Die Anwältin Inci ist ebenfalls geschieden und lebt seit 20 Jahren auf der Insel. Rana kam mit ihrem Mann, einem Schriftsteller nach Burgazada und blieb auch nach seinem Tod dort. Hediye kam mit 16 als Braut aus Anatolien, ihr verstorbener Ehemann war Kutscher. Die junge Textildesignerin Claire lebt dort zusammen mit ihrem ebenfalls amerikanischen Freund, der klassische türkische Literatur ins Englische übersetzt. Burgazada ist für sie alle die gemeinsame Heimat geworden.

„Die Frauen der Insel“ erzählt die Geschichten, Sorgen, Ängste und die Träume dieser Frauen. Im Laufe der Serie finden Ausflüge in die Orte ihrer Herkunft statt. Sie besuchen Verwandte und Bekannte in Anatolien, an der Schwarzmeerküste und in Nordgriechenland. Gleichzeitig proben die Frauen für ein Theaterstück, in dem die relativ neue Legende von Madame Marta im Mittelpunkt steht, die heimliche Heldin von Burgazada.

Madame Marta wollte eigentlich Tänzerin werden. Als Armenierin aus Ägypten kam sie sehr jung angeheiratet nach Istanbul. Sie konnte sich jedoch mit ihrer neuen Umgebung nicht anfreunden. Die Insel, auf der die Familie ihres Ehemannes ein Sommerdomizil hatte, war ihr viel lieber. Dort blieb sie bis zu ihrem Tod. Es heißt, sie sei täglich, Sommer wie Winter, nackt im Meer geschwommen und wurde dabei von jungen und alten Kutschern aus Anatolien begafft. Alte Fotos belegen freundliche Beziehungen zwischen dieser freigeistigen Frau und den Anatoliern samt ihrer Familien. Jüngst wurde eine Bucht nach ihr benannt.

Der Kulturjournalist Tayfun Atay lobt die Serie als sehr selten für das türkische Fernsehen - eine Serie aus weiblicher Perspektive. Er bezeichnet den Regisseur als feministisch.

„Die Frauen der Insel“ war ursprünglich als Serie für die Primetime von NTV vorgesehen und als solche produziert. Als Folge des Machtwechsels innerhalb des Senders zugunsten der türkischen Regierung im Jahr 2013 wurde die Serie auf einen weniger frequentierten Sendeplatz am Samstagnachmittag verlegt. Dennoch erreichte sie beträchtliche Einschaltquoten und eine gute Presseresonanz. Nedim Hazar wurde nach dieser Produktion aus dem Sender entlassen.

Die einzelnen Folgen stehen hier leider nur auf Türkisch zur Verfügung. Der 7 Min. Trailer ist dennoch empfehlenswert und vermittelt einen guten Eindruck der Serie.

BUCH & REGIE

Nedim Hazar

CO-AUTOR

Serkan Seymen

KAMERA

Gürkan Özgümüş
Alican Hüsnügil

AUFNAHMELEITERIN

Gülşin Ketenci

TONAUFNAHME

Bülent Yurttaş

PRODUKTION

NTV

AUSSTRAHLUNG

NTV


Die einzelnen Teile

Adanın Kadınları 1. Bölüm

Adanın Kadınları 2. Bölüm

Adanın Kadınları 3. Bölüm

Adanın Kadınları 4. Bölüm

Adanın Kadınları 5. Bölüm

Adanın Kadınları 6. Bölüm


Presse

Plakat des Theaterstücks, die während der Dreharbeiten entstanden ist.

Radikal - 2013 / Tageszeitung

Eine weibliche Inselgeschichte

Von Tayfun Atay

Milliyet - 2013 / Tageszeitung

O Madam Marta!

Von Mehveş Evin

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