Nach diesem Schema drehte er den Kassenhitfilm „Wo bist du Firuze“, in dem Sänger Özcan Deniz sich selbst spielt: Der türkischer George Clooney aus dem tiefsten Anatolien kommt nach Istanbul und erobert mit seiner Stimme und Aussehen die Herzen aller Frauen. Der Aufstieg des kurdischen Sängers Özcan Deniz könnte tatsächlich so beschreiben werden. Mit billigen Produktionen sprach er zunächst die Millionen von Arbeitsmigranten aus ländlichen Gebieten an, die in die Ränder der Metropolen eingezogen waren. Irgendwann entdeckte die Mainstreamindustrie Özcan Deniz‘ Anziehungskraft. Übernacht wurde er zum Star von TV-Novellen.
Nedim Hazar ist ihm in dieser Phase begegnet und überzeugte ihn von diesem Dokumentarfilmprojekt mit der Auflage, es müsse auch zeigen, wie er sich künstlerisch weiterentwickelt. Deniz war mit seinem Clooney-Image satt, nahm nebenbei Gesangs-, Schauspiel- und Regieunterricht und beschäftigte sich mit Musik außerhalb der Schlagersphäre. Ihm ging es hierbei um mehr als die ledigliche Dokumentierung seiner Arbeit. Im Hauptinterview erzählte er z.B. von seinem Onkel, dem legendären kurdischen Dengbej (Volkssänger) Schakiro – 2006, im Erscheinungsjahr von diesem Film war das Kurden-Thema ein No-go-Area fürs türkischen Fernsehen und die Unterhaltungsbranche.
Die Dramaturgie des Filmes entwickelt sich um zwei fanatische Özcan Deniz Fans. Aslı Saracoğlu, Geschäftführerin einer Istanbuler Textilfirma und Hilal Ulusoy, die in einem kurdischen Bergdorf im entfernten Kars lebt. Der Film (auf Türkisch) schafft auch einen Einblick in die populäre Kultur der Türkei, ihre Musikmarkt und die Mechanismen der TV-Serien.
Mittlerweile ist Özcan Deniz auch als Drehbuchautor und Regisseur von Liebesfilmen erfolgreich tätig. Viele seiner Serien werden in arabischen und lateinamerikanischen Ländern ausgestrahlt.
Nedim Hazar Bora
Bülent Arınlı
Troya Medya,
Nedim Hazar
CNN-Türk
Istanbul - 1001 Documentary Film Festival
Perafest Istanbul